Wenn wir die Ingredienzien aller Arzneimittel der TCM zusammenfassend betrachten, so können wir feststellen, dass zu 80% pflanzliche, zu 10% tierische und zu weiteren 10% mineralische Stoffe verwendet werden.

Im Unterschied zur Kräutertherapie in Europa, definiert der traditionelle chinesische Arzt zunächst den Zustand der Disharmonie des Patienten, stellt dann individuelle Kräutermischung her, die aus mehreren Kräutersorten mit spezifischen Ying-Yang Eigenschaften und Organaffinität an den Zustand des Patienten angepasst ist.

In der Kräutermischung sollen die Kräuter, die eigene pharmakologische Wirkungen und eine spezifische Organaffinität haben, gezielt ihre Wirkung vermehren und unerwartete Wirkungen vermindern. Die gesamte Wirkung wird dem Körper gezielt als ausgleichendes Gegengewicht zugeführt. Die meisten Teerezepte werden nach alten Texten, die schon über mehrere Jahrtausende entwickelt und praktiziert wurden, dem individuellen Patienten angepasst.

In der TCM gilt die Maxime, dass Nahrung und Arznei ein und denselben Ursprung haben. Deshalb kann man Heilkräuter auch als Bestandteil täglicher Nahrung benutzen, um Krankheiten vorzubeugen. Vielleicht könnte die Schulmedizin diesen Denkansatz aufgreifen, und den Zivilisationskranken bzw. "Subgesunden" eine spezielle Ernährungsberatung anbieten. Auf diese Weise ließen sich eventuell moderne Schulmedizin und TCM miteinander verbinden. Man könnte bei schwer heilbare Erkrankungen verstärkt auf eine kombinierte Behandlungsstrategie setzen, die schädliche Nebenwirkungen mancher Chemotherapeutika verringern und den Kranken zu schnellerer Genesung verhelfen.